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Tag 14: Frejus III – Marina (im Viertel der Reichen)

Heute heißt es Abschied nehmen. Nein, der Urlaub ist noch nicht vorbei. Aber der in Frankreich, laut Plan. Haben wir uns in den letzten Tagen etwas treiben lassen, rächt sich das jetzt. Es gibt noch viele Kilometer unter die Reifen zu bringen. Also geht es ambitioniert und in voller Fahrt gen Italien. Ach der alte Wortwitz zündet immer.

Es sind ca. 800 Km bis Rom. Dort ist unser erster Stopp. Mit Hotel. Das ist unser Plan…

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Dass sich dieser bei unserer Reise schon mehrfach geändert hat, konntest Du lieber Leser bereits mehrfach erfahren. Irgendwie rast die Zeit dahin. Wir quälen uns von Baustelle zu Baustelle. 80, 60, 40, Aufgehoben, und 2 Km später wieder das gleiche Spiel von Vorne. Die scheinen Ihr gesamtes Autobahnnetz derzeit in Stand zu setzen.

Nur wollen es die italienischen Verkehrsteilnehmer hinter uns mit der Geschwindigkeit noch sooooo genau nehmen. Lichthupen, drängeln und immer das notorische Kopfschütteln beim Überholen. Wir sind schon leicht angepisst. Zum Glück ist Italien das Land des Cappuccino. Also ist wenigstens das kein Problem. Durch Staus sind wir gezwungen die Autobahn zu Verlassen. Auch bei der Suche nach Jo´s Kollegen müssen wir eine reisetechnische Pause einlegen. Nur sind die Kollegen von Jo nicht so cool, weil gar nicht erst vorhanden. Keine Pizzabude weit und breit. Restaurants schon, aber nicht „a portare Via“, auf neudeutsch Take away. Also wird der Campinggrill angeschmissen und Tortellini mit Sauce gemacht. Ein gutes Stück Frankreich to go. Dann die nächste Enttäuschung. Beim Abholen vom Van war noch die große Ansage. Die Gasflasche ist voll, die kriegt ihr nie leer. Aber genau das ist jetzt der Fall. 1 mal Nudeln, 2 mal Kaffee im Kaffeemaker und 2 mal Fleisch kochen. Das wars. Jetzt ist wieder Tinas Part. Beim Vanverleiher Stunk machen. Von dem kommt ein ooohhhh Sorry, kauft euch ne neue und hebt die Rechnung auf. Geld gibts natürlich zurück. Jetzt zahlt es sich aus, dass ich auf meinen kleinen Campingkocher bestanden habe, ihn mitzunehmen. Im Kofferraum ständig belächelt, kann er jetzt glänzten. Kurzer Blick in die Zukunft. Der Kocher hat eine Kartusche, die nur 1/4 der Größe der Van-Flasche hat. Diese wurde beim letzten Urlaub schon benutzt und hat in diesem später insgesamt 3 mal Nudeln, 4 mal Fleisch, 5 mal Kaffee und 2 mal Suppe gekocht. Ein Ende ist noch nicht in Sicht und im Kofferraum ist noch eine Ersatzkartusche. Bääämmm. Eins zu Null für das tragbare Kocherwunder für insgesamt 15 Euro. Aber das wars auch schon mit guten Nachrichten des Tages.

Was die Fahrt angeht fühlen wir uns wie Odysseus. Irrfahrt und wir kommen und kommen nicht ans Ziel. Was die Sache auch noch verschärft. Auf unserer Schlafplatz App wurden wir mehrfach gewarnt in Süditalien offen zu campen. Pöbeln ist da das kleinste Problem. Aufbruch, Überfall und Beschädigung ist da nicht selten. Auch ein befreundeter Camper rät uns ab dort frei zu übernachten. Jetzt macht sich nicht nur die Nacht, sondern auch noch schlechte Stimmung breit. Unsere Irrfahrt unterbrechen wir nachdem uns weder Sirenen noch Hydra stoppen konnten in einer kleinen Siedlung nahe einer Marina. Unser Gedankengang sieht folgendermaßen aus. 

Für Leute mit wenig Geld, sind wir das gefunden Fressen. Also verstecken wir uns dort, wo wir als die Armen gelten. In einem Viertel, wo lauter Reiche wohnen. Diese Ferienhaussiedlung wird hauptsächlich von Schweizern mit SUVs bewohnt. Es stehen einige dicke Boote im Hafen. Perfekt. Also in eine Straße mit Parkplätzen am Seitenstreifen geschlichen und schnell den Van zum Nachtlager umfunktioniert.

Jetzt darf uns nur keine Streife für Wegelagerer oder Wikinger halten, sonst heißt es  umziehen. Und zwar nicht in Wikingerkostüme sondern zu einem unsicheren Nachtlager. Aber wir haben Glück. Wir bleiben unentdeckt und können am nächsten Tag unsere Reise fortsetzen.

Ich nutze die Gelegenheit und möchte nochmal darauf hinweisen, dass wir keine Urteile über die Bevölkerung, Personen, Orte, Gepflogenheiten oder Gegebenheiten treffen. Wir beobachten und das subjektiv. Objektiv kann man das nur mit Abstand.

Wir aber sind mittendrin. Was uns aufgefallen ist, seit wir Frankreich verlassen haben. 

Pizza kann man nicht wir dort an Straßenständen kaufen. An der Tankstelle kommt sofort ein Tankwart angesprungen, obwohl man am Streifen „self service“ steht und versucht seine Dienste aufzudrengeln. Strand zu betreten kostet hier fast überall was. Oder er ist privat und betreten ist verboten. Auch das Parken ist hier fast überall gebührenpflichtig. Genauso wie viele Sehenswürdigkeiten. Klar solche Sachen kosten Geld und müssen erhalten werden. Aber sie kosten schon ganz schön viel Geld in der Relation was man sieht. Und was uns vor allem auffällt ins das Mülllevel. In Frankreich findet man überall Mülleimer, die regelmäßig geleert werden. Je weiter wir in Italien nach Süden kommt, desto mehr Müll liegt hier rum. Manchmal sogar säckeweise.

Die holt dort keiner mehr ab. Aber nachdem dort auch kein Mülleimer stehen wundert es uns nicht, dass die Müllentsorgung so aussieht. Ausnahme war unser Schweizer Ferienressort. Dort war in  jeder 2. Straße eine ganze Recyclingstation. 6 verschiedene Tonnen. Sogar eine für Keramik. Und ich dachte immer Deutschland ist Sammelweltmeister. Vielleicht handelt es sich dort um ein Pilotprojekt, wie man den Müll von der Straße bekommt. Aber wir sind ja nur reisende Beobachter. Ein abgewandelter Ramsteintext vom Lied „Benzin“ könnte lauten:

Willst du dich von etwas trennen, dann muss du es verbrennen.
Willst du es doch wieder haben,
wirf es in den Straßengraben.
Die Schweizer sind da bereits auf 4.0,
willst du es noch mal benutzen,
mußt du recyceln oder putzen.

Fazit des Tages

Andi

Andi

„Alle Wege führen nach Rom, nur unsere führen uns zu einer Insel der Glückseligen Mülltrenner. Auf den Straßen gelten eigene Regeln, nämlich gar keine. Und die Schweizer wären cool, wenn es nicht Jo schon wäre. Tja er war halt der Erste.“

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